Mit den ersten frühlingshaften Temperaturen beginnt die Zeit der summenden Landwirtschaft-Profis – den Bienen und Hummeln. Denn während sie von Blüte zu Blüte fliegen, sorgen sie nebenbei für die Bestäubung eines Großteils unserer Anbaupflanzen wie Obst, Gemüse, Ölsaaten und Futterpflanzen.
Save the Bees – Bienenfreundliche Bepflanzung
„Insgesamt ist die Masse an Insekten seit 1990 bis zu 80 % zurückgegangen“, sagt Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter-Projektes. Warum uns das schockiert? Jeder dritte Bissen den wir machen hängt von ihrer Bestäubungsarbeit ab. Eine Zukunft ohne Bienen wäre möglicherweise eine Zukunft ohne Menschen. Doch die Lebensräume von Bienen und Co. verschwinden zunehmend. Dagegen kann jeder etwas unternehmen, indem er Blumen für Bienen pflanzt.
Tipps für ein bienenfreundliches Balkonien
Nicht nur Parks und Gärten können Anflugziele sein, auch Küchenkräuter und Balkonblumen bieten den Bestäubern leckeren Nektar und Pollen für eine ordentliche Mahlzeit. Nahrhafte Wildblumen müssen immer öfter gefüllten, also gezüchteten Blüten ohne Nektar weichen. Somit sinkt auch die Zahl der Bienen. „Rund 300 von 560 heimischen Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste“, betont Bourgeois.
Mit wenig Aufwand können Balkonbesitzer zu Rettern unserer Bienen und anderer nützlicher Insekten werden, indem sie sich für bienenfreundliche Pflanzen entscheiden und ihren Garten mit den richtigen Blumen für Bienen verschönern. „Diverse Kräuter und Blumen können problemlos im Blumenkasten gezogen werden und schmecken nicht nur den Bienen, sondern verschönern mit ihren Blüten auch den Balkon“, betont der Initiator des Bienenretter-Projekts. Verzichten sollten Balkonbesitzer allerdings auf gefüllte Blüten.
Das Bienen-Buffet auf dem Balkon sollte also bienenfreundlich und vor allem vielfältig sein. So kommt jede Wildbienenart auf ihre Kosten und mit etwas Geschick blüht der Balkon das ganze Jahr über. Beim Nisten können Balkonbesitzer ebenfalls helfen. Über einen bunt blühenden Balkon mit duftenden Wildblumen und leckeren Küchenkräutern freuen sich schlussendlich nicht nur die Bestäuber, sondern auch der Mensch. Und da Wildbienen nicht stechen können, müssen sich die Nachbarn keine Sorgen machen.
Auch Gartenbesitzer können Bienen unter die Flügel greifen
Der Mangel an Wildblumen in unseren Städten verstärkt das derzeitige Insektensterben. „Die blühenden Bauerngärten mit einer großen Vielfalt an heimischen Wildpflanzen sind Steingärten mit Rasenflächen und artenarmen Beeten gewichen“, bedauert Christian Bourgeois. Höchste Zeit, um auch in den Städten vermehrt Blumen für Bienen in die Töpfe und Kästen zu pflanzen.
Es liegt in unserer Macht dem Insektensterben entgegenwirken – und das auf einfache Weise. „Hobbygärtner können einen enormen Beitrag dazu leisten, dass die Insekten das ganze Jahr über ausreichend Pollen, Nektar und einen geeigneten Lebensraum finden“, erklärt der Bienenretter-Initiator. „Besonders im Vorfrühling sowie im späten Sommer und Herbst besteht vielerorts akuter Nahrungsmangel.“ Durch die richtige Auswahl an Pflanzen können Gartenbesitzer zu Rettern unserer Wildbienen und anderer nützlicher Insekten werden, wenn sie darauf achten, möglichst viele verschiedene Pflanzen anzulegen, damit die Bienen durchgehend Nahrung finden. Verzichten sollten Hobbygärtner im besten Falle auf Pestizide und zu Brennnesseljauche als Alternative übergehen. Denn gerade bei Werbeaussagen wie ‚bienenfreundlich‘ oder ‚bienenungefährlich‘ müssen Verbraucher aufpassen. „So manches Mittel hält in der Praxis nicht, was es verspricht.“
Zufluchtsorte und Nisthilfen, die im Garten geschaffen werden, sind enorm wichtig und leicht umsetzbar. „Totholz steckt voller Leben und bietet die Lebensgrundlage für unzählige Organismen. Kleine Hohlräume und Käfergänge dienen Wildbienenarten als Nistplatz“, erklärt Bourgeois. Am besten sei es, wenn im Garten eine „wilde Ecke“ gelassen wird, die nützlichen Insekten, Rotkehlchen und Igeln einen Lebensraum bietet. „Dafür können Äste vom Obstbaum oder Heckenschnitt in einer Ecke des Gartens zu einem Haufen oder einer Totholzecke aufschichten und in Ruhe lassen“, erklärt Bourgeois. „Als Dankeschön für den Gartenbesitzer halten die Nützlinge Schädlingsraupen, Schnecken oder Stechmücken in Schach“, betont er. Schöner Nebeneffekt: Nach ein paar Jahren ist aus dem Holz wertvoller Humus für die Gartenerde geworden.
Mehr Blumen für Bienen!
Um gemeinsam mit unseren über 5.000 Business-Kunden und unseren Geschäftspartnern einen ersten Schritt im Projekt Bienenrettung zu gehen, haben wir bereits 2017 bienenfreundliche Blumensamen für Beet und Balkon verschenkt und den Verein Bienenretter e.V. mit einer Spende unterstützt. Wir wünschen frohes Pflanzen!
Wir bedanken uns bei Bienenretter e. V. und Elisa Kautzky für die vielen Informationen.
Mehr Informationen auf der Webseite des Vereins.