Ob Vollblut-Friseur, Business-Profi, Motivations-Genie oder international gefragter Educator - die Paul Mitchell Familie ist groß, bunt und divers. Auf dem Hair Camp 2016 luden wir insgesamt 14 Coaches ein, die alle auf ihrem Gebiet absolute Spezialisten sind. Vier davon stellen wir Euch in den folgenden Interviews etwas genauer vor...
Kelly Cardenas - ist Teamplayer, Friseurikone und Perfektionist.
Mit seinen Salons setzt er Standards in Service, Qualität und Technik. Wird er nach dem Geheimnis seines Erfolges gefragt, verweist er auf sein Team und darauf, dass in seinen Salons jeder Einzelne gewürdigt wird, als sei er ein Star – vor und hinter dem Stuhl.
Was inspiriert und motiviert Dich jeden Tag aufs Neue?
Beruflich wie privat sind Menschen meine größte Inspirationsquelle. In einer echten Beziehung zu den Menschen zu stehen, die Teil Deines Lebens sind, ist entscheidend, um sich zu entwickeln und etwas zu bewegen. Zwischenmenschliche Interaktion ist wie das Gefährt, das Dich durch Dein Leben führt.
Ob außergewöhnliche Haarfarben oder neue Styling-Hypes, welche Trends werden die Friseurbranche 2017 erreichen?
2016 hat uns verrückte und intensive Haarfarben gebracht. Ich denke, der Trend geht zu subtileren Colorationstechniken und -nuancen. Wunderschön gestylte Haare mit einem veredelnden Farbfinish oder aggressive Haarschnitte mit strategisch platzierten Farbeffekten.
Als wie wichtig schätzt Du soziale Medien für Friseure ein? Und was empfiehlst Du im Umgang mit diesen?
Social Media ist ein Schlüssel zum Herz Deiner Kunden. Facebook, Instagram und Co. gibt uns Friseuren die Möglichkeit, ein breiteres Publikum anzusprechen. Dabei ist vor allem wichtig, dass sich die Botschaften immer mit der Philosophie des Friseurs und Salons decken.
Der schlechteste oder beste Ratschlag, den Du jemals bekommen hast?
Dass man sich nur um sich selbst kümmern und nur seine eigenen Interessen wahren muss. Der beste Ratschlag: Mitgefühl und Liebe für meine Mitmenschen zu haben und "niemals müde zu werden, das Beste geben zu wollen". Den Rat gab mir meine Mom!
Dein Paul Mitchell® Lieblingsprodukt?
Ich kann mich da gar nicht auf ein Produkt beschränken. Ich liebe die "Idee" von Paul Mitchell®: Friseuren die Freiheit zu geben, sich zu entwickeln und auszuprobieren. Mit einem umfassenden und professionell ausgerichteten System von Friseuren für Friseure. Ob Color BarSM, The Wash HouseSM oder Friseurexklusivität - der Erfolg des Friseurs ist bei Paul Mitchell® im Fokus!
Was hältst Du davon, wenn Friseure oder Salons einen Signature-Look haben - einen eigenen, unverwechselbaren Stil und Look?
Ich bin der Meinung, dass Salongäste Konstanten mögen, das gibt ihnen Sicherheit. Vom Friseur erwarten sie aber auch, dass er sich entwickelt und mit der Zeit wächst. Solange das Fundament eines Friseurs stimmt (ein gutes Stilgefühl, ständige Weiterbildung, ein Salonkonzept, das mit der Zeit geht, ohne sich dabei zu verbiegen), kann er dies leisten und hat genügend Raum für Kreativität.
Biyon Kattilathu - der Motivationscoach, Autor und "Feel Good-Manager" ist ein Paradebeispiel für den Erfolg seiner Trainings:
jüngster Schwarzgurt-Träger Deutschlands und Deutscher Meister in Taekwondo, Bestseller-Autor* mit seinem Debüt "Die Farben des Fortschritts" sowie stets motiviert und glücklich.
Was inspiriert und motiviert Dich jeden Tag aufs Neue?
Der Gedanke, dass ich jeden Tag die Chance habe, meine persönliche Geschichte weiter zu schreiben und die Geschichte der Menschen zu verändern. Ich lebe getreu dem Motto Mahatma Gandhis „Sei die Veränderung, die du selbst in der Welt sehen möchtest.“ Ein motivierendes Element ist tiefe, ehrliche Dankbarkeit für die Menschen und Gegebenheiten, die mich darin unterstützen. Im Wort „Motivation“ steckt das „Motiv“: Von daher ist die Kenntnis über das „Warum“ mein ständiger Motor - beruflich wie privat. Das große Ganze verändert sich, wenn jeder das Kleine um sich herum positiv beeinflusst. Schenkt man einem Kunden im Friseursalon ein Lächeln, geht dieser hinaus und schenkt es weiter – so einfach ist das.
Gibt es branchenspezifische Motivations”probleme” für unterschiedliche Berufsgruppen?
Motivation steckt in uns. Vereinfacht gesagt bedeutet es, wie bereits beschrieben: „Warum tue ich gewisse Dinge?“ oder „Warum sollte ich gewisse Dinge tun?“ Natürlich gibt es aber branchenspezifische Herausforderungen wie etwa bestimmte Charakteristika von Kundengruppen. Wenn jemand z.B. keine monierenden Menschen um sich haben möchte, dann sollte er besser kein Anwalt werden. Wenn aber sein „Warum“ groß genug ist, dann braucht er nahezu diese Klienten, damit sein Handeln ihn mit Sinn erfüllt. In der Branche der Friseure bedeutet dies auch unter Stress freundlich zu bleiben, ohne seine Authentizität zu verlieren. Kunden kommen mit einer sehr großen Hoffnung zum Friseur oder zur Friseurin. Hoffnung ist immer mit einer großen Verantwortung verknüpft. Ist man bereit, diese Verantwortung zu übernehmen und ist das „Warum“ groß genug, dann nimmt man auch jede Herausforderung an.
Was willst Du den Friseuren als Tipp mitgeben?
Sei mutig, Entscheidungen zu treffen. Oft treffen wir keine Entscheidungen, da wir Angst haben, eine „falsche“ Entscheidung zu treffen. Dabei ist es folgendermaßen: gute Entscheidungen basieren auf Erfahrung. Erfahrung machen wir häufig durch Fehler, die wir begehen...und Fehler basieren oft auf den so genannten „schlechten“ Entscheidungen.
Als wie wichtig schätzt Du soziale Medien für Friseure ein? Und was empfiehlst Du im Umgang mit diesen?
Die sozialen Medien werden immer wichtiger für Friseure. Gerade die Plattformen „Facebook“ sowie „Instagram“ eigenen sich sehr gut, um einerseits direktes, ehrliches Feedback zu erhalten und andererseits eine hohe Kundenbindung zu generieren. Ich bin bereits jetzt ein potentieller Kunde, nicht erst wenn ich das Geschäft betrete. Mein Tipp: Nutze die Plattformen so authentisch wie möglich. Dies ist eine natürliche Positionierung. Werde so zur Marke und liefere immer einen Mehrwert bei jedem Posting.
Der schlechteste Ratschlag, den Du jemals bekommen hast?
Das ist viel mehr ein destruktiver Glaubenssatz gewesen, den mir ein Lehrer mit auf den Weg gegeben hat: “Arbeit ist Arbeit. Leben ist Leben.“ Ganz ehrlich: Ich schmeiße doch nicht mindestens 1/3 meines Lebens einfach so weg. Ich habe diesen Glaubenssatz für mich nun so „umgeformt: „Do what you love and you’ll never have to work again.“ („Tue was du liebst und du musst nie wieder arbeiten.“)
Thomas Cousins – der JPMSTM National Educator und Salonbesitzer lernte von den Besten:
Robert Cromeans, Angus Mitchell, Stephanie Kocielski und Takashi Kitamura zählten zu seinen Mentoren. Seit 13 Jahren arbeitet er kontinuierlich daran, die Standards in der Branche durch Salonschulungen, Frisurenshows und Business-Vorträge zu steigern.
Was inspiriert und motiviert Dich jeden Tag aufs Neue?
Ich gehe täglich joggen. Das hilft mir, den Kopf frei zu bekommen für neue Ideen - ob durch die Form einer Wolke oder den Winkel eines Hauses - oder um Probleme zu lösen. Außerdem fühle ich mich der Natur dabei immer stark verbunden. Zu sehen, wie sich Landschaften von einem Tag auf den anderen verändern zeigt mir, wie vergänglich wir sind und lehrt mich, jeden Tag zu genießen, als sei es der letzte.
Ob außergewöhnliche Haarfarben oder neue Styling-Hypes, welche Trends werden die Friseurbranche 2017 erreichen?
Zuletzt haben wir viel mit weichen, natürlichen Übergängen gearbeitet. Ich könnte mir vorstellen, dass in Zukunft klare Linien mit extremen Farbkontrasten, die beim Auftragen durch die entsprechende Technik jedoch stark verblendet werden, gefragt sein werden.
Als wie wichtig schätzt Du soziale Medien für Friseure ein? Und was empfiehlst Du im Umgang mit diesen?
Momentan gibt es in unserem Berufsfeld kaum etwas wichtigeres, als den sinnvollen Umgang mit Social Media. Die sozialen Netzwerke verbinden Dich mit dem Rest der Welt, sind ein Portal zu anderen Stylisten und Friseuren, von denen man sich dann wieder zu eigenen Ideen inspirieren lassen kann. Außerdem motiviert Social Media dazu, sein Bestes zu geben, denn die Ergebnisse sollen ja schließlich gut ankommen im Netz und toll aussehen auf den Fotos und Beiträgen. :-)
Der schlechteste oder beste Ratschlag, den Du jemals bekommen hast?
Der schlechteste: "Ich möchte in einer positiven Umgebung leben, deshalb fokussiere ich mich auf das Positive und vergesse das Negative."
Der beste: "Lauf nie vor einer Situation weg, von der Du denkst, Du hättest sie besser meistern sollen." Und: "Sei immer der Erste und der Letzte auf der Arbeit."
Dein Paul Mitchell® Lieblingsprodukt?
Ich bin großer Fan von The Color XG® - die Farben geben dem Friseur die Option, jeden seiner Haarschnitte mit Farbe zu interpretieren und noch besser in Szene zu setzen. Marula Rare Oil Treatment liebe ich, da es dank seiner einzigartig reinen Qualität jedes Haar nachhaltig pflegt und regeneriert.
Was hältst Du davon, wenn Friseure oder Salons einen Signature-Look haben - einen eigenen, unverwechselbaren Stil und Look.
Wenn Du selbst "zur Marke wirst", macht ein Signature-Look Sinn. Sonst ist es immens wichtig mit der Zeit zu gehen. Immer den gleichen Look zu präsentieren, würde heißen, sich nicht zu entwickeln. Wie wollen wir modernen Lifestyle und Hairfashion verkaufen, wenn wir es selbst nicht nach außen tragen?
Toby Price – ist international als Trainer für Paul Mitchell im Einsatz, führt einen erfolgreichen Flagshipsalon, ist Bühnenakteur für Paul Mitchell Shows und ein absoluter Familienmensch.
Er lebt und arbeitet nach drei simplen, wie logischen Wahrheiten: „Am wichtigsten ist, dass Du glücklich bist. Deine Wertvorstellungen müssen sich mit Deinen Zielen decken. Lasse nie etwas zurück, das Dir wichtig ist.“
Was inspiriert und motiviert Dich jeden Tag aufs Neue?
Beruflich begeistert mich die natürliche Schönheit, die jedem innewohnt. Haut und Haar im "Naturzustand" können so reich an Farbe, Textur und Kraft sein, dass sie mich bei jedem meiner Kunden dazu inspirieren, diese natürliche Schönheit wie einen Rohdiamant zu schleifen und zum Strahlen zu bringen.
Ob außergewöhnliche Haarfarben oder neue Styling-Hypes, welche Trends werden die Friseurbranche 2017 erreichen?
Mit Freude habe ich in den letzten 15 Jahren viele Trends kommen, bleiben und gehen sehen. Ich denke, dass neue Trends immer einzigartiger werden, sich dem Träger immer besser anpassen. Für uns Friseure heißt das, dass wir uns unseres Handwerkes immer sicherer werden müssen. Und wir müssen selbstbewusster werden. Wir müssen diejenigen sein, die einen Trend auf unsere Kunden "zuschneiden". Ich sehe 2017 dominante Schnitte und Farben, die diese harten Konturen aufbrechen und umspielen.
Als wie wichtig schätzt Du soziale Medien für Friseure ein? Und was empfiehlst Du im Umgang mit diesen?
Für mich ein spannendes, neues Feld. Ich vergleiche Social Media mit einer Bühne, auf der ich stehe. Die "Likes" sind mein Applaus und die Kommentare das Feedback. Wenn man es so sieht, bereitet man sich auf den "Auftritt" in den sozialen Medien gleich viel besser vor und wir wissen alle: Erfolg macht attraktiv.
Mit den sozialen Medien erreichen wir lokal und global sehr schnell sehr viele Menschen - mit dem Verteilen von Flyern oder Visitenkarten wäre das niemals denkbar. Trends verbreiten sich wie ein Lauffeuer und erreichen auch Menschen, die vorher nur schwer Zugang zu neuen Hypes hatten. Ich arbeite häufig im Mittleren Osten, früher habe ich die Trends mit meinen Shows dorthin gebracht, heute weiß mein Publikum oft vor mir, was morgen angesagt ist. Um auf dem Laufenden zu sein, muss ich immer am Ball bleiben. :-)
Der schlechteste oder beste Ratschlag, den Du jemals bekommen hast?
Die Frage nach dem schlechtesten Rat, lässt sich nicht einfach beantworten. Mir wurde schon zu sehr vielem geraten, doch am Ende habe ich oft so gehandelt, wie ich es für richtig hielt. Das ist meiner Meinung nach auch der Schlüssel, um gute Entscheidungen zu treffen: folge nicht einfach den Vorschlägen und Vorstellungen anderer, miss Dein Handeln an Deinen eigenen Wertevorstellungen. So bereut man im Nachhinein auch nichts - weder professionell noch moralisch.
An den besten Rat erinnere ich mich noch sehr genau: "Wenn Du etwas willst, es aber keinen echten Bedarf darstellt, warte 3 Monate. Willst und brauchst Du es dann immer noch, dann zieh es durch." Dieser Grundsatz hat mich schon vor vielen schlechten Entscheidungen bewahrt.
Dein Paul Mitchell® Lieblingsprodukt?
Mich auf ein Produkt zu beschränken, würde der PHILOSOPHIE Paul Mitchell® nicht gerecht werden. Der Grundsatz, immer auf den Erfolg und das Wohl des Friseurs und Salons zu achten, macht es so einfach, eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen. Das merke ich an den Produkten, die mir in jeder Situation das Richtige bieten: ob ich dem Haar mit Tea Tree Lemon Sage Thickening Spray® Volumen schenke, es mit Super Skinny® Relaxing Balm™ kontrolliere und glätte oder der Farbe mit Ultimate Color Repair® Triple Rescue® längere Haltbarkeit und dem Haar Hitzeschutz schenke. Letztlich schätze ich auch das Geschäftsmodell sehr. Als Salonbesitzer werde ich durch Salonkonzepte wie The Color BarSM, The Wash HouseSM, Take HomeSM uvm. unterstützt - die perfekte Grundlage für Wachstum und Erfolg.
Was hältst Du davon, wenn Friseure oder Salons einen Signature-Look haben - einen eigenen, unverwechselbaren Stil und Look.
Du musst Dich wohlfühlen in Deiner Haut. Wenn Du Dich durch Dein Umfeld zu einer Veränderung bewegen lässt, dann bist Du mit Dir nicht im Reinen. Als Friseur bist Du das Aushängeschild für Deinen Salon. Wenn Du mit Deinem Look (Frisur, Make-up, Mode) mit der Zeit gehst, sieht auch Dein Kunde, dass Du Dich entwickelst - ein cleverer Businessplan also. Dein Salon sollte jedoch Deine "Marke" sein und eine klare, zeitlose Botschaft vermitteln, denn diese änderst Du nicht so schnell und günstig wie Deine Frisur. :-)
Willst Du mit Deinem Äußeren einen Wow-Effekt erzielen, werden auch nur die Kunden bei Dir landen, die das gleiche Ziel verfolgen. Setzt Du aber auf einen modernen, sehr beliebten Look, erreichst Du gleich mehr Kunden.
Sobald Du selbst zur Marke geworden bist - ich denke da an Friseurikonen wie Robert Cromeans - ist Dein Stil nicht mehr von Trends oder Stimmungen abhängig und Du kannst Ihn als Markenzeichen nutzen.